Kleines Blutgasanalysegerät erspart schwerstkranken Kindern den Weg in die Arztpraxis
Das Team des Kinderpalliativdienstes PALUNA setzt jetzt bei Hausbesuchen ein mobiles Blutgasanalysesystem ein. Das kleine Gerät erspart schwerstkranken Kindern oft den Weg in die Kinderarztpraxis oder ins Krankenhaus.
„Das mobile Blutgasanalysesystem ermöglicht es uns, innerhalb von wenigen Minuten vor Ort zu Hause beim Patienten wichtige Blutwerte für die Optimierung der Versorgung zu bestimmen“, sagt Dr. Astrid Kimmig, die Ärztliche Leiterin des Dienstes. Dafür sei nur eine kleine Menge Blut notwendig, erklärt sie. „Das Blut kann kapillär zum Beispiel am Finger abgenommen werden. Damit kann das Gerät dann sehr viele Werte schon innerhalb von 30 Sekunden bestimmen“. Dazu gehören unter anderem Glucose, Lactat, Kreatin, Hämatokrit, pH, pCO2 und pO2 – Werte, die wichtig für die Beurteilung der Stoffwechsellage und der Atmung der schwerkranken Kinder seien. Auch die Werte für Natrium, Kalium, Calcium und Chlorid können mit dem kleinen Gerät direkt zu Hause beim Patienten bestimmt werden. Sie sind wichtig zur Beurteilung der Blutsalze und Steuerung der Flüssigkeits-Therapie und Ernährung.
„Das Gerät haben wir immer wieder im Einsatz“, sagt Kimmig. Bei einem Jungen mit chronischen Nierenproblemen etwa, einem anderen kleinen Patienten mit Herzinsuffizienz, bei einem krebskranken Jungen, einem neurodegenerativ erkrankten Mädchen mit häufigem Erbrechen und vielen anderen schwerstkranken Kindern.
Kimmig und ihr Team freuen sich darüber, dass sie den Familien dank des Geräts Fahrzeiten und langes Warten auf die wichtigen Blutwerte ersparen können. „Durch das schnelle Ergebnis können wir direkt beim Hausbesuch notwendige Anpassungen in der Therapie vornehmen“, sagt die Medizinerin. „Das ist sehr erleichternd und hilfreich für die Kinder und ihre Familien“.
Die Anschaffung des Geräts möglich gemacht hat eine Spende über die ProCent-Initiative der Daimler AG, die unsere Stiftung Hilfe für kranke Kinder schon mehrmals unterstützt hat. Im Rahmen der Initiative haben Daimler-Beschäftigte die Möglichkeit, den Cent-Betrag ihrer monatlichen Netto-Entgeltauszahlung für den Förderfonds zu spenden. Das Unternehmen verdoppelt jeden gespendeten Cent dann zusätzlich.
Foto: Julia Klebitz