Kühltaschen für Muttermilch

Uns hat die Idee erreicht, neue Kühltaschen für Muttermilch anzuschaffen, jetzt sind sie da und können an die Mütter in der Neonatologie ausgegeben werden – natürlich als Geschenk!

Mütter von Frühgeborenen, die in der Neonatologie angebunden sind, haben bislang über eine Studie des GBA finanzierte Kühltaschen mit Eisakkus bekommen, um die abgepumpte Muttermilch transportieren zu können. Nach dem Ende der Studie sollen ab sofort Mütter, deren Kind in der Neonatologie in Behandlung ist, solche Kühltaschen mit Eisakkus für den Transport ihrer Muttermilch geschenkt bekommen.

„Wir sehen darin eine Wertschätzung für die Mütter, die auf das Pumpen viel Zeit und Mühe verwenden“, sagt Edith Geiger vom Team der Stillberaterinnen. „Zudem wird sichergestellt, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird, wenn eine Mutter beispielsweise im Elternhaus oder in den Mütterzimmern untergebracht ist und die Milch zu ihrem Kind bringen möchte“, ergänzt Dr. Cornelia Wiechers.

HILFE FÜR KRANKE KINDER hat die Kühltaschen und die Akkus finanziert und individuell bedrucken lassen.

Die Ideengeberin und Stillberaterin Edith Geiger (ganz links) freut sich mit ihren Kolleginnen und dem Ärztlichen Direktor der Neonatologie, Prof. Christian Poets, sowie dessen Stellvertreterin, Dr. Cornelia Wiechers (2. von links) über die neuen Kühltaschen für Muttermilch. (Foto: Karoline Niethammer)

Ein neuer Spielpatz für die Kinderklinik

Die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen hat mit der Unterstützung der Stiftung HILFE FÜR KRANKE KINDER und anderer Fördervereine den neuen Kinderspielplatz auf dem Klinikgelände am Schnarrenberg eröffnet.

Kletter- und Balancierparcours, Sandbaustelle und sogar ein barrierefreies Karussell – das sind nur ein paar der Geräte, die der neue Spielplatz an der Tübinger Kinderklinik bereithält. Kinder, die in der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Behandlung sind, deren Geschwister und Besuchskinder des Uniklinikums können ab sofort den zentralen und modernen Spielplatz nutzen.

„Der bisherige Kinderklinik-Spielpatz musste einem Neubau auf dem Schnarrenberg weichen – umso mehr freut es uns, dass wir gemeinsam mit dem Uniklinikum einen so zentralen und großzügigen Standort finden konnten“, sagt Professor Dr. Jörg Fuchs, der Geschäftsführende Ärztliche Direktor der Kinderklinik. „Ein weiteres Mal zeigt sich an diesem Projekt, wie herausragend die Zusammenarbeit hier mit den Fördervereinen ist – ohne deren Unterstützung hätten wir das Projekt nicht in dieser Form umsetzen können.“
Am Montag wurde der Spielplatz mit einer großen Feier für die kleinen Patienten und deren Familien, das Klinikpersonal und die beteiligten Unterstützer eröffnet. Für spektakuläre und kurzweilige Unterhaltung sorgten der Tübinger Daniel Wangler alias Clown Fanelli, der Zauberkünstler Julius Frack sowie die Luftartistik-Gruppe der TSG Tübingen.

An der Ausstattung des Spielplatzes haben sich die Stiftung HILFE FÜR KRANKE KINDER, die Elterninitiative herzkranker Kinder (EHLKE) e.V., der Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e.V., der Mukoviszidose e.V. sowie der Förderverein für an Rheuma erkrankte Kinder (Föhre Kids) e.V. und der Förderverein für Kinder und Jugendliche mit Diabetes e.V. mit einer Summe von insgesamt 31.500 Euro beteiligt. „Es ist toll, dass die Fördervereine, Elterninitiativen und die Stiftung hier in Tübingen so gut zusammenarbeiten. Dieses konstruktive Miteinander ist wirklich herausragend und bietet die Möglichkeit, auch größere Projekte zusammen mit der Klinikleitung auf den Weg zu bringen“, betont Thomas Hassel, Vorstandvorsitzender von HILFE FÜR KRANKE KINDER – Die Stiftung in der Uni-Kinderklinik Tübingen.

Clown Fanelli verlieh gemeinsam mit Magier Julius Frack und der Luftartistikgruppe der TSG Tübingen der Eröffnungsfeier das besondere Etwas. (Foto: Karoline Niethammer)

Eine hydraulische Liege für die EEG-Ambulanz

HILFE FÜR KRANKE KINDER hat für die EEG-Ambulanz der Uni-Kinderklinik Tübingen eine neue Liege finanziert. Eine Erleichterung für die Klinikmitarbeiterinnen und -mitarbeiter ebenso wie für die jungen Patientinnen und Patienten.

„Oh, das ist aber bequem“, platzt spontan der neunjährige Paul heraus. Er ist zur Kontrolluntersuchung in der EEG-Ambulanz der Tübinger Uni-Kinderklinik gekommen und soll nun rund 30 Minuten entspannt liegen, während über 20 Kabel über eine spezielle Haube mit seinem Kopf verbunden sind. Über diese Kabel werden die elektrischen Ströme seines Gehirns gemessen und anschließend ausgewertet.

„Unsere bisherige Liege war nicht höhenverstellbar“, sagt Nathalie Haueisen von der EEG-Ambulanz. „Für uns Kollegen bedeutet die Hydraulik der neuen Liege eine enorme Erleichterung.“ Viele der Patienten sind nicht mobil und müssen vom Klinikpersonal positioniert werden – eine verstellbare Liege ist dabei sehr hilfreich. „Natürlich ist die verstellbare Liege auch für die mobilen Patienten deutlich komfortabler – und bequemer. Wir freuen uns sehr über die Unterstützung durch die Stiftung.“

Die Kosten für die Spezialliege belaufen sich auf rund 3.100 Euro.

Bei einem EEG müssen die Kinder und Jugendlichen rund 30 Minuten still liegen – die neue komfortable Liege macht das deutlich einfacher. (Foto: Karoline Niethammer)

Neue Elternbetten für die Uni-Kinderklinik Tübingen

Die Stiftung HILFE FÜR KRANKE KINDER hat gemeinsam mit weiteren Fördervereinen der Tübinger Uni-Kinderklinik die Anschaffung von 85 neuen Elternbetten im Wert von insgesamt mehr als 92.000 Euro ermöglicht und unterstützt damit die familienzentrierte Kindermedizin der Klinik.

Eltern sollen auch während eines Krankenhausaufenthalts möglichst immer für ihr Kind da sein können, auch in der Nacht – und ihrem Kind den Halt und die Begleitung geben, die es gerade in einer solchen Ausnahmesituation braucht. Die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen ermöglicht es Eltern deshalb, bei ihrem Kind im Patientenzimmer zu übernachten. Dafür gibt es in der Kinderklinik klappbare Elternbetten.

Die beim Bau der Kinderklinik und teilweise später ersatzweise beschafften Klappbetten aus Holz waren in die Jahre gekommen und zum Teil bereits mehrfach repariert worden. 2021 hat man deshalb eine erste Charge von zwölf speziellen Klappbetten beschafft, die den hohen Anforderungen des Klinikalltags standhalten, wie zum Beispiel den Hygienestandards und einfachem Handling für Eltern und Klinikpersonal.

Nach einem Jahr Erprobungszeit auf den Stationen wurden die Erfahrungen der Eltern und des Klinikpersonals mit diesen neuen Betten evaluiert. Die Ergebnisse und Anregungen wurden vom Hersteller in eine Sonderausführung für den Klinikbetrieb eingearbeitet.

Seit Januar dieses Jahres nun sind sämtliche Stationen der Tübinger Uni-Kinderklinik mit diesen neuen und eigens angepassten Elternbetten ausgestattet. An der Finanzierung beteiligt haben sich neben HILFFE FÜR KRANKE KINDER die Elterninitiative herzkranker Kinder e.V. (ELHKE), der Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e.V. und der Förderverein für die Neonatologie, Lichtblick e.V., sowie die Beilharz GmbH & Co.KG, die das Projekt mit ihrer Unternehmens-Weihnachtsspende unterstützt hat und Andreas Thumm, der bereits seit mehreren Jahren als Langstreckenläufer Spenden für die Uni-Kinderklinik Tübingen sammelt. „Das Miteinander der verschiedenen Vereine, der Stiftung und der Klinik hier in Tübingen ist außergewöhnlich – es ist toll, was man auf diesem Weg alles erreichen kann“, sagt Thomas Hassel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung HILFE FÜR KRANKE KINDER. „Ohne die Unterstützung durch die Fördervereine könnten wir solche Projekte nicht umsetzen – hier ist nach wie vor die Finanzierung nicht auskömmlich und wir sind auf externe Unterstützerinnen und Unterstützer angewiesen und sehr dankbar dafür“, betont Maximilian Nägele, Kaufmännischer Geschäftsführer der Kinderklinik.

„Die Fördervereine haben uns nicht nur in der Finanzierung der Elternliegen, sondern auch in der zeitraubenden Organisation der Produktauswahl und -beschaffung unterstützt – dass alle hier so gut Hand in Hand arbeiten, ist nicht selbstverständlich“; freut sich auch Susanne Fallscheer, Pflegedienstleitung der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen.

Die Kosten für die Elternbetten belaufen sich insgesamt auf rund 92.000 Euro.

Isabel Kessler mit Sohn Louis, Maximilian Nägele (Geschäftsführung Kinderklinik), Anton Hofmann (Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e.V.), Tina Kuhn (Lichtblick e.V.), Mita Ettischer (ELHKE e.V.), Thomas Hassel (Hilfe für kranke Kinder – Die Stiftung) und Susanne Fallscheer (Pflegedienstleitung Kinderklinik) mit einem der neuen Elternbetten. (Foto: Jana Sophie Ziegler)

Die „Pauline in der Kinderklinik“-App ist fertig

HILFE FÜR KRANKE KINDER hat gemeinsam mit dem Zentrum für Medienkompetenz (ZFM) der Universität Tübingen die App „Pauline in der Kinderklinik“ entwickelt. Darin begleiten die jungen App-Userinnen und -User die kleine Patientin Pauline einen Tag lang bei verschiedenen Untersuchungen, können dabei Sammelkarten entdecken und so auf spielerische Weise die Tübinger Kinderklinik kennenlernen. „Den Kindern soll damit die Angst und Unsicherheit vor einem bevorstehenden Krankenhausaufenthalt genommen werden“, betont Philipp Nährig von Hilfe für kranke Kinder. Die Multimediainhalte – 360-Grad-Videos und Interviews – sind kindgerecht, bieten aber auch für die Eltern viele Informationen rund um den Aufenthalt an der Kinderklinik.

Eigens für die App hat die Tübinger BamBam-Band einen Song geschrieben, „Irgendwann – Der Kinderklinik-Song“. Gemeinsam mit dem dazugehörigen Musikvideo führten sie den Titelsong am 4. Dezember im Rahmen ihres Benefizkonzertes zugunsten von Hilfe für kranke Kinder im Tübinger Sudhaus urauf.

Weitere Informationen zur App und zum Kinderklinik-Song sowie die Download-Möglichkeiten finden Sie hier.

Die BamBam-Band hat den Kinderklinik-Song „Irgendwann“ für die neue App „Pauline in der Kinderklinik“ geschrieben und im Sudhaus uraufgeführt. (Foto: Karoline Niethammer)

„Mini-Schlaflabore“ für die Kinderklinik

HILFE FÜR KRANKE KINDER hat gemeinsam mit den Vereinen „Dachtel hilft kranken Kindern e.V.“ und „Weißes Ballett e.V.“ 24 sogenannte Aktigraphie-Geräte für das Schlaflabor der Tübinger Uni-Kinderklinik finanziert. Diese werden zur Diagnostik und für Studien eingesetzt.

„Ich habe kaum geschlafen“ – diesen Satz hören viele Eltern von ihren Kindern, fühlen sich auch selbst oft so. Um objektiv einschätzen zu können, wie unruhig der Schlaf wirklich verläuft, können sogenannte Aktigraphen eingesetzt werden: Sie sehen aus wie eine Digitaluhr und fühlen sich auch so an. Die kleinen Geräte werden am Handgelenk getragen und zeichnen Bewegungsmuster auf. So können die Fachleute den Schlaf im Schlaflabor auswerten und die Therapie anpassen.

„Wenn junge Patienten und Patientinnen unter Schlafstörungen leiden und das Schlaflabor besuchen, können wir diese Aktigraphen therapiebegleitend einsetzen“, sagt PD Dr. Mirja Quante. Wir können anhand der Bewegungsmuster zum Beispiel erkennen, ob sich der Tag-Nacht-Rhythmus normalisiert oder ob wir die Therapie nachjustieren müssen.“

Die Aktigraphen werden von den Kindern und Jugendlichen für mehrere Tage in ihrem Alltag getragen – so werden auch Bewegungen während des Tages aufgezeichnet. Dann werden die Bewegungskurven am Computer ausgelesen „Dadurch können wir zum Beispiel sehen, ob sich Sport positiv auf den Schlaf auswirkt“, so Quante. „Sie sind fast wie Mini-Schlaflabore für´s Handgelenk.“

Die Aktigraphen werden auch zu Forschungszwecken genutzt: Beispielsweise läuft derzeit eine Studie mit mehreren hundert ehemals frühgeborenen Kindern, deren Schlafverhalten mit dem von reifgeborenen Kindern verglichen wird. „Wir möchten so herausfinden, inwiefern sich beispielsweise der längere Klinikaufenthalt nach der Geburt auf den späteren Schlaf auswirkt und gegebenenfalls Präventivmaßnahmen entwickeln“, erläutert Quante.

Die Kosten für alle 24 Geräte beliefen sich auf 7.796,88 Euro.

PD Dr. Mirja Quante liest die gespeicherten Bewegungsmuster der Aktigraphen am Computer aus und kann beispielsweise erkennen, ob sich ein gestörter Tag-Nacht-Rhythmus normalisiert. (Foto: Karoline Niethammer)

Warum sind Süßigkeiten Medizin?

Wenn Kinder in jungen Jahren an Diabetes mellitus Typ 1 erkranken, haben nicht nur Eltern viele Fragen – der Alltag mit der Krankheit beschäftigt auch Kindergartenfreunde und Spielkameraden. HILFE FÜR KRANKE KINDER unterstützt die Fachkräfte der Tübinger Uni-Kinderklinik bei ihrer Aufklärungsarbeit.

„Tut das weh? Ist das ansteckend?“ Gerade kleine Kinder haben viele Fragen, wenn sie von einer Erkrankung ihres Kindergartenfreundes oder ihrer Spielkameradin hören. Wenn ein Kind an Diabetes mellitus Typ 1 erkrankt, können auch bei Altersgenossen Unsicherheiten auftreten. Die Diabetes-Fachkräfte der Uni-Kinderklinik gehen deshalb proaktiv auf Kindergärten und Schulen zu, um die Erzieher und Lehrerinnen dabei zu unterstützen, die kleinen Patienten optimal zu begleiten. „Wir wollen verhindern, dass ein Kind aufgrund seiner Erkrankung zum Außenseiter wird“, sagt Helene Bürkle, Diabetes-Beraterin in der Kinderklinik. „Wir erklären den Betreuungspersonen, wie sie reagieren sollten, wenn das Kind zum Beispiel in Unterzucker gerät. Wir wenden uns aber auch gezielt an die Altersgenossen und erklären ihnen die Krankheit.“ Gerade seit der Corona-Pandemie sei die Angst vor Ansteckung spürbar. „Wir erklären, dass das Kind genau so spielen kann wie alle anderen, dass es manchmal aber zum Beispiel ein Traubenzuckerbonbon essen muss, um stark zu bleiben – und dass das wie Medizin für das Kind ist.“

Die aufsuchende Hilfe wird nicht von den Kostenträgern übernommen – die Fachkräfte der Kinderklinik fahren zu 30 bis 40 Besuchen pro Jahr, außerhalb ihrer regulären Arbeitszeit. „Die Aufklärung vor Ort ist wichtig und bringt wirklich viel für die Patientinnen und Patienten“, ist sich Bürkle sicher.  Die Finanzierung der Kindergarten- und Schulbesuche trägt seit vielen Jahren der Tübinger Förderverein für Kinder und Jugendliche mit Diabetes. Darüber hinaus unterstützt HILFE FÜR KRANKE KINDER diese Arbeit und hat nun Infobücher finanziert, die den Kindergärten und Schulen zur Verfügung gestellt werden können. In den Büchern wird der Diabetes mellitus Typ 1 kindgerecht erklärt, die häufigsten Fragen der Kinder aufgegriffen. Das Informationsmaterial dient damit auch den Erziehern und Lehrern als Stütze, mit möglichen Unsicherheiten umzugehen.

Die von HILFE FÜR KRANKE KINDER finanzierten Info-Bücher zu Diabetes-Erkrankungen im Kindesalter sind kindgerecht gestaltet und greifen die Fragen auf, die betroffene Kinder und ihre Altersgenossen bewegen. (Foto: Karoline Niethammer)

Ein Gefühl der Sicherheit für Frühchen-Eltern

In der Neonatologie der Uni-Kinderklinik Tübingen werden seit Oktober 2021 freiwillige Notfalltrainings für interessierte Eltern angeboten. HILFE FÜR KRANKE KINDER unterstützt diese Trainings und übernimmt die Personalkosten sowie die Kosten für Infomaterial und die Schulungspuppen.

„Bei manchen Krankheitsbildern ist so ein Training obligatorisch“, erklärt die Lydia Zitzmann, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin für pädiatrische Intensivpflege an der Uni-Kinderklinik Tübingen. Sie organisiert die Trainings gemeinsam mit drei Kolleginnen. „Die entsprechenden Patienteneltern wurden bislang individuell von ärztlichem Personal geschult. Wir wollten diese Notfallschulungen allen Eltern zugänglich machen und die Inhalte und Abläufe vereinheitlichen, um einen konstant hohen Standard zu gewährleisten.“

Die Kinderkrankenschwestern aus der Tübinger Neonatologie haben sich dabei am Beispiel der Pflegekräfte von der Kinderintensivstation und der Kinderkardiologie orientiert: diese haben bereits 2019 ein einheitliches Schulungskonzept entworfen und bieten die Trainings für alle interessierten Eltern kostenfrei an. Auch dieses Angebot wird von HILFE FÜR KRANKE KINDER unterstützt. Mittlerweile haben über 40 Trainings stattgefunden – die Nachfrage bei den Eltern ist hoch.

„Eltern von Frühchen sind oft verunsichert, wenn sie nach Hause entlassen werden – unser Training vermittelt hier Sicherheit und das Gefühl der Selbstwirksamkeit“, erklärt Zitzmann. „Es hilft den Eltern sehr, dass wir hier speziell auf Früh- und Neugeborene eingehen und uns auf deren spezielle Bedürfnisse konzentrieren.“ Zum Beispiel denken viele Menschen an die „Bee Gees“ und deren Song „Stayin‘ alive“ bei der Herzdruckmassage: im Rhythmus dieses Liedes soll massiert und beatmet werden, wie man allgemein bei Erste-Hilfe-Kursen lernt. Bei Neugeborenen und Frühchen allerdings passt dieser Rhythmus nicht: „Das Titellied von Pipi Langstrumpf kommt der Frequenz am nächsten“, so Zitzmann. „Das ist deutlich schneller und eignet sich daher besser als Orientierung, wie schnell gedrückt werden muss.“

Das bestätigt auch die junge Mutter Rebecca Schwandt, die das Training freiwillig besucht hat: „Das ist ja richtig stressig“, lacht sie. Aber sie fühle sich nach der Schulung deutlich sicherer – „jetzt würde ich mich trauen, wenigstens anzufangen. Vorher wäre ich gehemmt gewesen.“

Die Eltern lernen beim computergestützten Notfall-Training unter anderem, die Herzdruck-Massage richtig durchzuführen. Das Tablet zeigt, ob Rhythmus und Druck stimmen und die Reanimation somit erfolgreich wäre. (Foto: Karoline Niethammer)

Neue Schulungspuppe für angehende Kinderpflegekräfte

Waschen, Wickeln, An- und Auskleiden: Die Grundpflege von Säuglingen muss erst gelernt werden. HILFE FÜR KRANKE KINDER hat eine spezielle Schulungspuppe finanziert, die nun den angehenden Pflegekräften in der Kinderklinik zur Verfügung steht.

Neben der Grundpflege üben die Auszubildenden mit der Schulungspuppe auch, wie man eine Magensonde oder einen Katheter legt, wo genau Elektroden angebracht werden müssen und kinästhetische Bewegungsabläufe. Hierbei geht es darum, die Babys möglichst schonend aus dem Bett oder von der Wickelunterlage zu nehmen – die Kinder werden in einer fließenden Bewegung mit wenig Kraftaufwand gestützt. Dadurch fühlen sich die Kinder sicher, haben Halt und die Pflegekräfte beugen mit dieser Technik Verspannungen in den Schultern oder dem Rücken vor.

„Die neue Schulungspuppe gleicht in Gewicht und Aussehen einem echten Kind, dazu ist sie wasserdicht“, erläutert Praxisanleiterin Isabel Pires Leitao. „Das ist wichtig für unsere Schulungen – damit können wir realitätsnah sämtliche Pflegesituationen nachstellen und üben.“ Pro Monat seien zwischen 26 und 28 Auszubildende in der Tübinger Uni-Kinderklinik – „Es lohnt sich also, gute Schulungsmaterialien bereitzuhalten“, schmunzelt Leitao. „HILFE FÜR KRANKE KINDER hat uns mit dieser Puppe wirklich geholfen.“ Die neue Schulungspuppe kostete 114 Euro.

Praxisanleiterin Isabel Pires Leitao (links) zeigt der angehenden Kinderpflegerin Evelyn Minch kinästhetische Bewegungsabläufe bei der Säuglingspflege. (Foto: Karoline Niethammer)

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