31. Mai 2022

Ein Gefühl der Sicherheit für Frühchen-Eltern

In der Neonatologie der Uni-Kinderklinik Tübingen werden seit Oktober 2021 freiwillige Notfalltrainings für interessierte Eltern angeboten. HILFE FÜR KRANKE KINDER unterstützt diese Trainings und übernimmt die Personalkosten sowie die Kosten für Infomaterial und die Schulungspuppen.

„Bei manchen Krankheitsbildern ist so ein Training obligatorisch“, erklärt die Lydia Zitzmann, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin für pädiatrische Intensivpflege an der Uni-Kinderklinik Tübingen. Sie organisiert die Trainings gemeinsam mit drei Kolleginnen. „Die entsprechenden Patienteneltern wurden bislang individuell von ärztlichem Personal geschult. Wir wollten diese Notfallschulungen allen Eltern zugänglich machen und die Inhalte und Abläufe vereinheitlichen, um einen konstant hohen Standard zu gewährleisten.“

Die Kinderkrankenschwestern aus der Tübinger Neonatologie haben sich dabei am Beispiel der Pflegekräfte von der Kinderintensivstation und der Kinderkardiologie orientiert: diese haben bereits 2019 ein einheitliches Schulungskonzept entworfen und bieten die Trainings für alle interessierten Eltern kostenfrei an. Auch dieses Angebot wird von HILFE FÜR KRANKE KINDER unterstützt. Mittlerweile haben über 40 Trainings stattgefunden – die Nachfrage bei den Eltern ist hoch.

„Eltern von Frühchen sind oft verunsichert, wenn sie nach Hause entlassen werden – unser Training vermittelt hier Sicherheit und das Gefühl der Selbstwirksamkeit“, erklärt Zitzmann. „Es hilft den Eltern sehr, dass wir hier speziell auf Früh- und Neugeborene eingehen und uns auf deren spezielle Bedürfnisse konzentrieren.“ Zum Beispiel denken viele Menschen an die „Bee Gees“ und deren Song „Stayin‘ alive“ bei der Herzdruckmassage: im Rhythmus dieses Liedes soll massiert und beatmet werden, wie man allgemein bei Erste-Hilfe-Kursen lernt. Bei Neugeborenen und Frühchen allerdings passt dieser Rhythmus nicht: „Das Titellied von Pipi Langstrumpf kommt der Frequenz am nächsten“, so Zitzmann. „Das ist deutlich schneller und eignet sich daher besser als Orientierung, wie schnell gedrückt werden muss.“

Das bestätigt auch die junge Mutter Rebecca Schwandt, die das Training freiwillig besucht hat: „Das ist ja richtig stressig“, lacht sie. Aber sie fühle sich nach der Schulung deutlich sicherer – „jetzt würde ich mich trauen, wenigstens anzufangen. Vorher wäre ich gehemmt gewesen.“

Die Eltern lernen beim computergestützten Notfall-Training unter anderem, die Herzdruck-Massage richtig durchzuführen. Das Tablet zeigt, ob Rhythmus und Druck stimmen und die Reanimation somit erfolgreich wäre. (Foto: Karoline Niethammer)

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