Video-Intubationsgerät erleichtert Beatmung im Notfall

Das Team der Kinderintensivstation versorgt rund 9.000 schwer und lebensbedrohlich erkrankte Kinder und Jugendliche im Jahr. Die meisten müssen künstlich beatmet und dazu oft auch notfallmäßig intubiert werden. Besonders bei Kleinkindern ist das eine große Herausforderung.

Die Ärzte müssen beim Intubieren eine kleine Röhre durch Mund oder Nase einführen, um die Atemwege freizuhalten. Ein neues Gerät, ein sogenanntes Videolaryngoskop, ist dabei eine große Hilfe. Es liefert über eine am vorderen Ende angebrachte Kamera ein hochaufgelöstes Bild des Kehlkopfinneren. Bisher sind die behandelnden Ärzte beim Intubieren auf ihre „normale“ Sicht beschränkt. Verschiedene Studien mit dem Gerät belegen aber eine deutliche Verbesserung der Intubations-Ergebnisse, was die Patientensicherheit im kritischen Bereich der Notfall- und Intensivmedizin signifikant erhöht.

„Durch das integrierte Videosystem lässt sich das Gerät auch sehr gut in der Ausbildung einsetzen“, erklärt Dr. Felix Neunhoeffer, Oberarzt der Kinderintensivstation. Gerade für junge Assistenzärzte sei ein kontinuierliches Intubationstraninig von enormer Bedeutung. Während ihrer Einarbeitung auf der Kinderintensivstation üben sie das Intubieren zunächst drei Tage lang gemeinsam mit erfahrenen Kollegen aus der Anästhesie. „Durchschnittlich führen sie in diesem Zeitraum 10 bis 15 Intubationen selbständig durch“, sagt Kumpf. Anschließend trainieren sie den Eingriff unter Anleitung eines Oberarztes weiterhin regelmäßig, um ihn auch in der Stressituation während eines Notfalls komplikationslos und fehlerfrei durchführen zu können.

Das neue Gerät bietet hier den entscheidenden Vorteil, dass beide Beteiligten dieselbe Sicht auf das Kehlkopfinnere haben. Unsere Stiftung Hilfe für kranke Kinder hat dieses sogenannte C-MAC-Gerät über Spenden finanziert, da dem Klinikum für diese Anschaffung leider keine finanziellen Mittel zur Verfügung standen.

Mit 10.000 Euro beteiligte sich die Daimler ProCent-Initiative mit ihrem Förderfonds. Insgesamt hat das Gerät knapp 20.000 Euro gekostet.

(Foto: Julia Klebitz)